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Rettungsaktion polnischer Diplomaten: Archiv trifft nach Polen

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 10.08.2018 09:15
  • Rettungsaktion polnischer Diplomaten: Archiv trifft nach Polen
Nach fast 75 Jahren und zwölfmonatigen Verhandlungen kehrt das sog. Eiss-Archiv nach Polen zurück. Es handelt sich um eine der größten Sammlungen an Dokumenten zu Rettungsaktionen von Juden durch die polnische Diplomatie.
Im Archiv befindet sich auch die originale Liste mit ein paar Tausend Namen von Juden, die im Ghetto lebten und auf diese Weise versuchten, sich vor der Vernichtung zu retten. Erhalten blieb auch Korrespondenz zwischen den Diplomaten und jüdischen Organisationen.Im Archiv befindet sich auch die originale Liste mit ein paar Tausend Namen von Juden, die im Ghetto lebten und auf diese Weise versuchten, sich vor der Vernichtung zu retten. Erhalten blieb auch Korrespondenz zwischen den Diplomaten und jüdischen Organisationen.

Nach fast 75 Jahren und zwölfmonatigen Verhandlungen kehrt das sog. Eiss-Archiv nach Polen zurück. Es handelt sich um eine der größten Sammlungen an Dokumenten zu Rettungsaktionen von Juden durch die polnische Diplomatie.

Im Archiv wird die Rettungsaktion im Zweiten Weltkrieg dokumentiert, die von dem damaligen polnischen Botschafter Aleksander Ładoś und seinen Kollegen in der Diplomatie zusammen mit jüdischen Organisationen durchgeführt worden ist.

Der Zürcher Kaufmann Chaim Eiss wurde in Ustrzyki an der heutigen polnisch-ukrainischen Grenze geboren. Er, seine Landsmänner in der Diplomatie und der zionistische Aktivist Abraham Silberschein werden als „Berner Gruppe“ bezeichnet. Dank ihnen wurden tausende südamerikanische Reisepässe ausgestellt, was mindestens ein paar Hundert Menschen in Sicherheit brachte.

Einen solchen Reisepass präsentierte im April in Genf Uri Strauss, der als Kind vor der Shoah verschont wurde. „Ich kenne keine Details, wie wir diesen Pass erhalten haben. Ich weiß, dass wir dank meinem Onkel einen hatten, der ihn wahrscheinlich in Zürich kaufte. Ich weiß nicht einmal, ob er per Post oder Kurier zu uns kam. Aber zweifellos rettete er uns.“

„Die Geschichte von Uri Strauss, einem Juden aus Amsterdam, zeigt, dass polnische Diplomaten unabhängig von Staatsangehörigkeit Menschen halfen.“, sagte im April der polnische Honorarkonsul in Zürich, Markus Blechner, der ebenfalls zum Erlangen des Eiss-Archivs beitrug. In einem Gespräch mit Kuba Kukla erzählt der Honorarkonsul von den Einzelheiten der Rettungsaktion.

Das Eiss-Archiv umfasst acht Reisepässe aus Paraguay, die von polnischen Diplomaten fabriziert worden sind, um Juden zu retten, aber auch Unikate wie ungebrauchte Fotos von Personen, sie sich um so einen Pass bemühten.

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