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Polen erwartet zur Euro 2012 drei Mal weniger Gäste aus dem Ausland als gedacht

PR dla Zagranicy
Adam de Nisau Adam de Nisau 07.02.2012 13:09
Nach den neusten Schätzungen der Euro 2012 Veranstalter, werden im Juni rund 200.000 Fußballfans Polen besuchen.


Dziennik Gazeta Prawna
Polen erwartet zur Euro 2012 drei Mal weniger Gäste aus dem Ausland als gedacht

Die Stadien sind zwar fast fertig aber die ausländischen Gäste werden wahrscheinlich doch nicht so gerne kommen, wie wir dachten – berichtet „Dziennik. Gazeta Prawna“. Die polnische Sportministerin, Joanna Mucha, gibt zu, dass die Zahlen anders ausfallen können als erwartet.
Nach den neusten Schätzungen der Veranstalter, werden im Juni rund 200.000 Fußballfans Polen besuchen. Das ist drei Mal weniger, als man früher angenommen hatte. Noch Anfang des Jahres hatten die Experten mit mehr als einer halben Million Fußballfans in der Gruppenphase gerechnet. Die kleinste Besucherzahl wird während der Spiele Italiens, Griechenlands und Spaniens erwartet. Maximal werden es pro Tag 5.000 Sportenthusiasten sein, die nicht mehr als 25 Euro pro Tag ausgeben wollen.
Besonders hart trifft die neuste Prognosen die Gastronomie- und Hotelbranche. Viele Gaststättenbesitzer hofften während der Europameisterschaften auf glänzende Geschäfte.
”Dziennik. Gazeta Prawna“ rät der deutschen, britischen und holländischen Mannschaft, die Daumen am stärksten zu drücken, denn ihre Fans geben angeblich das meiste Geld im Land der Veranstalter aus.


Rzeczpospolita
Arbeitslosigkeit nimmt beunruhigende Ausmaße an

Es ist schwer vorstellbar, aber es gibt Orte in Polen, in denen jede dritte Person arbeitslos ist, berichtet die „Rzeczpospolita“. Die Prognosen sind nicht gerade optimistisch. Die Chancen, dass es in diesem Jahr besser wird, sind gering.
Über zwei Millionen Polen sind als arbeitslos angemeldet. Rekordhalter ist der Kreis Szydłowiec. Dort haben 40% Menschen keinen Job. So schlimm war es seit Jahren nicht. Besonders kleine Orte leiden unter einer hohen Arbeitslosenzahl. „Die meisten Unternehmen sind Familienunternehmen und keine großen Firmen. Viele suchen eine Arbeitsstelle im Ausland. Damit sinkt die Arbeitslosenzahl in diesen Orten nicht, die Einwohnerzahl dafür bedeutend“ – erklärt ein Angestellter des Arbeitsamtes.
Die Situation der Kleinunternehmer ist auch nicht einfach. Die steigenden Benzinpreise, der immer höhere Rentenbeitrag und die Erhöhung des Mindestlohns auf 1500 Zloty (umgerechnet knapp 400 Euro) macht den Kleinunternehmern zu schaffen – so die „Rzeczpospolita”. Deshalb zögern viele Unternehmer damit, neue Angestellte einzustellen.
Eine Erklärung für die hohe Arbeitslosenzahl: Wegen Systemlücken lohnt es sich für manche, ohne feste Anstellung zu bleiben. Denn jeder der sich als arbeitslos anmeldet, hat das Recht auf medizinische Betreuung. Deshalb arbeiten einige Arbeitslose schwarz und werden bei Bedarf medizinisch versorgt.
Geht es nach der Rzeczpospolita, gibt es in Polen mehr arbeitslose Männer als Frauen.


Wprost
Wisława Szymborska – ein beneidenswertes Leben

Die Wochenzeitschrift Wprost widmet einige Seiten der in der letzten Woche verstorbenen Literaturnobelpreisträgerin Wisława Szymborska. „Nichts passiert zwei Mal”, hatte Szymborska in einem ihrer bekanntesten Gedichte geschrieben. Nun bereuen viele, dass sie die Dichterin nicht noch ein Mal treffen werden. Wisława Szymborska bezauberte mit ihrer Bescheidenheit und einer außergewöhnlichen Distanz zur Welt und zu sich selbst. Sie sprach kaum über sich selbst und Komplimente brachten sie in große Verlegenheit. „Wprost” erinnert daran, dass Szymborska nur 350 Gedichte publiziert hat - bescheiden, wie ihr ganzes Leben.
Wisława Szymborska wird am Donnerstag in Kraków beerdigt.


Newsweek
Der Bürger klagt

Donald Tusks Regierung bricht einen wenig ruhmvollen Rekord. Es handelt sich um die Zahl der Beschwerden, die der Regierung täglich zugesandt werden. Aus der Studie der Kanzlei des Regierungschefs geht hervor, dass viele Polen von der Regierung enttäuscht sind.
2010 haben sich 16.000 Bürger über die Regierung beschwert. Zum Vergleich: im letzten Jahr waren es schon 20.000.
Eine Neuheit im Kontakt zwischen Regierung und Bürgern sind Massenproteste, die in Polen immer öfter organisiert werden. So äußern die Bürger ihre Unzufriedenheit mit den Entscheidungen der Regierung. Am häufigsten rufen in der Kanzlei des Regierungschefs Arbeitslose und Rentner an.

Autor: Magdalena Gwóźdź
Redaktion: Adam de Nisau




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