Logo Polskiego Radia
Print

Woher kommen die Gelder der Open Dialog Foundation?

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 23.04.2019 11:00
Ein Team von investigativen Journalisten ist zu den Finanzquellen der Stiftung gelangt.
Ludmiła KozłowskaLudmiła Kozłowskafacebook/lyudmyla.kozlovska

Am 13. August 2018 wurde Ludmila Kozlovska aus der EU abgeschoben. Die Brüsseler Behörden waren durch das Schengener Informationssystem (SIS) darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Ukrainerin eine Gefahr für die polnische nationale Sicherheit und somit auch für die Sicherheit der Europäischen Union darstellt. Der Grund, warum die polnische Behörde für innere Sicherheit diesen wichtigen Schritt unternommen hat, war, dass sie ernsthafte Zweifel an der Finanzierung ihrer NGO hatte. Es gab Bedenken aus verschiedenen Quellen bezüglich der Open Dialog Foundation (ODF) und ihrer Finanzierung - und nicht nur aus Polen. Lettland und Rumänien haben auch alle Fragen zu diesem Thema gestellt. Die auf der ODF Website veröffentlichten Konten der Organisation geben an, dass der größte ODF-Spender das Unternehmen Silk Road ist, dessen Inhaber Bartosz Kramek, der Ehemann von Kozlovska und Leiter des ODF-Vorstands, ist.

Ein Team von investigativen Journalisten ist der Meinung, dass fast alle Einnahmen von Western Union-Transfers stammen, die schwer zu verfolgen sind. Die Konten der Organisation scheinen sehr genau geführt zu werden, aber das Kleingedruckte weist darauf hin, dass einzelne Spender nicht identifiziert werden, da eine Offenlegung "nicht zu ihrem Wohlbefinden beiträgt".

Für eine Menschenrechts-NGO hat die ODF zweifellos einige sehr reiche Freunde. Wie den kasachischen Oligarchen Mukhtar Ablyazov, einen Mann, der beschuldigt wird, im größten Finanzbetrug der Geschichte mehr als sieben Milliarden Dollar unterschlagen zu haben - wodurch Ablyazovs politisches Asyl vom Vereinigten Königreich aufgehoben wurde. Zu den anderen Milliardären, die vom ODF-Lobbying profitieren, ohne auf der Spenderliste zu stehen, gehören die beiden moldauischen Oligarchen Veaceaslav Platon, der wegen Diebstahls von mehr als zehn Prozent des moldauischen Bruttoinlandsprodukts verurteilt wurde, und Renato Usatii, der für die Ermordung eines russischen Bankiers in Großbritannien beschuldigt wird.

Es gibt auch viele interessante Unternehmen, die zuvor mit der Finanzierung der ODF verbunden waren, jedoch nicht mehr auf ihrer Kontenliste erscheinen. Die Firma Majak zum Beispiel ist im Besitz des ukrainisch-russischen Bürgers Petro Kozlovskiy. Dies ist ein Unternehmen, das dem russischen Militär in der illegal annektierten Krim Ressourcen zur Verfügung stellt. Kozlovskiy ist der Bruder von Ludmila Kozlovska. Daneben gibt es zwei Internetunternehmen, Igoria Trade, die eine Online-Wechselstuben betreibt, und Banerco, ein bedeutender Spieler in der Welt der Offshore-Casinos und Buchmacher. Die schattige Welt des Online-Glücksspiels war oft mit dem Einsatz von Devisenwebseiten für Geldwäsche verbunden. In Absatz 14 Klausel 31 der ODF Satzung steht, dass der sogenannte Think-Tank "Glücksspiele und Wetten" durchführen darf.

Quelle: euanticorruption.com /ps

tags:
Print
Copyright © Polskie Radio S.A