Logo Polskiego Radia
Print

Senioren sollten gehen

PR dla Zagranicy
Jakub Kukla Jakub Kukla 20.07.2018 07:00
Die Mehrheit hat keinen Zweifel: Abgeordnete, die das 65. Lebensjahr erreicht haben, sollten ihre parlamentarische Karriere beenden.
Bild: pixabay.com/domena publiczna

SUPER EXPRESS: Time to say Goodbye!

Die Wähler hätten keine Zweifel: Abgeordnete, die das 65. Lebensjahr erreicht haben, sollten ihre parlamentarische Karriere beenden, berichtet die Tageszeitung Super Express. Einer Meinungsumfrage, die im Auftrag des Meinungsforschungsinstituts Pollster durchgeführt wurde, ist zu entnehmen, dass sich 62 Prozent der Befragten für einen Zwangsruhestand für politische Senioren aussprechen. Für die Politikwissenschaftlerin von der Warschauer Universität, Professor Ewa Marciniak seien die Ergebnisse der Umfrage keine Überraschung. Die Wähler würden erwarten, dass man alle Bürger ähnlich behandelt. Habe man also konkrete Lösungen verabschiedet, sollten alle Gruppen der Gesellschaft diese befolgen. Die Politik der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) richte sich zwar gegen die Eliten, zugleich störten aber die Regierenden die elitären Privilegien einiger Politiker nicht, sagt die Wissenschaftlerin. Außerdem, so Marciniak weiter, würden die Wähler davon ausgehen, dass ein Generationswechsel in der polnischen Politik einen qualitativen Sprung und eine gewisse Entspannung mit sich bringen könnte.

Was halten Politiker selbst von solchen Ideen? Stefan Niesiołowski, 74-jähriger Politiker der oppositionellen Bürgerplattform (PO) gibt im Gespräch mit dem Blatt zu, dass man dem Vorschlag Logik nicht absprechen könne. Wenn aber, dann müssten alle Senioren das Parlament verlassen, meint er. Nicht nur er, sondern auch der Chef der Regierungspartei - 69-jähriger Jarosław Kaczyński – sowie der ehemalige Verteidigungsminister, 70-jähriger Antoni Macierewicz. Geht es nach Super Express, hätten momentan 15 Prozent der Abgeordneten das Renteneintrittsalter erreicht.

DO RZECZY: „Polen werde zum wichtigen Subjekt“

In einem Gespräch mit der konservativen Wochenzeitschrift Do Rzeczy gibt der Chef der Kanzlei des Premierministers, Michał Dworczyk, zu, dass viele europäische Staaten, wo es liberale Regierungen gäbe, ein Problem mit Polen hätten. Es handle sich aber nicht um politische Ideologie. Vielmehr, so Dworczyk weiter, gehe es um die Wirtschaft. Der polnischen Regierung sei es zum Beispiel gelungen, zum großen Teil die Mehrwertsteuerkarusselle zu stoppen. Da es sich dabei um internationalen Betrug handle, wurden somit die Interessen vieler ausländischer Firmen beeinträchtigt.

Polen habe ein Problem mit ausländischen Eliten, nicht aber mit anderen europäischen Gesellschaften, führt Dworczyk fort und beruft sich auf die Ergebnisse einer Studie, die zeigt, dass 95 Prozent der ausländischen Touristen die polnische Gastfreundschaft, polnische Küche und Kultur lieben würden. Der Großteil der Befragten möchte Polen erneut besuchen. Außerdem würde Polen immer mehr Befürworter auch auf der politischen Ebene gewinnen. Polen werde inzwischen von den baltischen Staaten und von der V4-Gruppe unterstützt. Außerdem entwickele sich auch, mit US-amerikanischer Unterstützung, die Idee des Zwischenmeeres – einer Kooperation der Ost- und Südoststaaten der EU. Zusammenfassend, so Michał Dworczyk, gelinge es Polen, trotz der hohen politischen Temperatur, zu einem wichtigen Subjekt der europäischen Politik zu werden.

FAKT: Hohe Preise verderben die Sommerferien

Die Überteuerung mache den Polen zu schaffen, informiert die Tageszeitung Fakt. Anstatt die Sommerferien zu genießen, müssten die Polen mit hohen Preisen kämpfen, beschwert sich das Blatt. Das eindeutigste Beispiel seien die Butterpreise. Diese seien schon seit Monaten hoch, zu Beginn der Sommerpause seien sie aber weiter gestiegen. Nun müsse man für ein Stück Butter im Schnitt 6 Zloty (1,4 Euro) bezahlen, es kommt aber vor, dass die Butter sogar 8 Zloty (1,85 Euro) koste und weitere Preiserhöhungen seien nicht auszuschließen.

Darüber hinaus verursachte die Dürre, dass Raps- und Weizenernte schlechter ausgefallen sei, als in den letzten Jahren. Das wiederum bedeute, dass alle Produkte, die Entweder Raps oder Weizen enthalten – teurer geworden sind. Preiserhöhungen beziehen sich auch auf Fleisch, Obst und Gemüse – besonders viel müsse man für Paprika und Zitronen zahlen. Keine guten Nachrichten hat das Blatt auch für Autofahrer – die angespannte Lage auf den Energiemärkten verursache, dass man in den kommenden Wochen mit höheren Benzinpreisen rechnen müsse, so Fakt.

Jakub Kukla

tags:
Print
Copyright © Polskie Radio S.A