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In Auschwitz verliert man alle Hoffnung

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 19.01.2018 12:40
Am 27. Januar jährt sich der 73. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
Foto: Pexels.com

Henryk Duszyk: In Auschwitz verliert man alle Hoffnung

An den 73. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz wird am 27. Januar gedacht. Doch schon jetzt erinnert die Rzeczpospolita an diesen historischen Augenblick.

An diesem Tag, lesen wir in dem Blatt, herrschte in Auschwitz Eiseskälte, das Lager bedeckte eine dicke Schneedecke. Auf den Alleen zwischen den Baracken lagen Häufchen von Asche – Überreste der verbrannten Dokumente aus der Lager-Kanzlei. Rundherum waren Fragmente von in die Luft gesprengten Gaskammern und Krematorien zu sehen. Im Lager herrschte taube Stille. Nur von Weitem konnte man Kanonendonner vernehmen, Echos der sich nähernden Front. Auf dem Lagergelände waren damals nur noch ca. 7 Tausend Häftlinge: vor allem Kinder und Kranke. Den Rest hatte die SS in so genannten Todesmärschen in den Westen gejagt. Obwohl die Menschen schon seit Tagen keine Wärter gesehen hatten, hatten sie weiterhin Angst, ihre Baracken zu verlassen.

„Plötzlich“, erinnert sich Henryk Duszyk (Lagernummer: 192692), „sah ich Gestalten zwischen den Baracken. In grünen Uniformen und mit Waffen. Anfangs hatte ich keine Ahnung, was vor sich geht. Erst nach einiger Zeit, als einer der Männer etwas auf Russisch sagte, wurde mir klar, worum es geht. Ich konnte nicht glauben, dass das schon das Ende des Albtraums ist.“ - so Duszyk, der während des Warschauer Aufstands 1944, als neunjähriger Junge in das Lager gelangte. Von seiner Familie hat nur er überlebt, bis heute plagen ihn in Auschwitz erworbene Krankheiten. „Die Ankunft der Sowjets“, erzählt der Auschwitz-Überlebende, „war für mich ein Schock. Nach Monaten von Hunger, Krankheiten und Demütigungen war ich frei. Das kam unerwartet, da wir uns alle sicher waren, dass wir aus Auschwitz nicht lebendig herauskommen, dass wir für immer dort bleiben werden. An einem solchen Ort verliert man alle Hoffnung“, zitiert Duszyks Worte die Rzeczpospolita.

Plus Minus: Warschauer Wohnungen teurer als in Las Vegas

Das Wirtschaftsmagazin Plus Minus stellt einen interessanten Vergleich vor, der zeigt, wie leicht für den polnischen Durchschnittsbürger der Wohnungskauf ist. So kann sich, dem Magazin zufolge, der durchschnittliche Kowalski seine eigenen 4 Wände schneller leisten als Mr. Smith aus London oder New York. Trotzdem gelten die Immobilien in Polen weiterhin als sehr kostspielig.

Am billigsten kann man eine Wohnung in Schlesien, in dem Industriegebiet um Katowice erwerben. Die östlich gelegenen Städte Polens, wie Lublin, bleiben auch noch attraktiv, was die Immobilienpreise angeht. Ganz anders ist die Situation in der Hauptstadt Warschau und Krakow. Die Wohnungen sind hier sogar teurer als in Montreal oder Las Vegas.

Was könnte eine Senkung der Preise verursachen? Es reiche nicht nur, neue Wohnungen zu bauen, auch die ganze Infrastruktur der Großstädte müsse verbessert werden, so dass attraktive Wohnorte in Städten gleichmäßiger verteilt werden. Insbesondere betreffe dieses Postulat den Ausbau von Straßen und das soziale Angebot, wie Schulen und Kindergärten, so Experten des Immobilienmarktes.

Dziennik: Chopin hat keinen Wodka gebrannt

Die polnische Jugend leide an zunehmender Taubheit, zumindest was die klassische Musik anbelange, alarmiert die Tageszeitung Dziennik. Nur jeder siebte Schüler besucht zusätzlich zum Pflichtunterricht eine Musikschule. In den 80er Jahren sahen die Statistiken wesentlich besser aus – 80 Prozent der Schulkinder nahmen nachmittags Zusatzstunden. Schlimm sei die Lage vor allem mit Blick auf das musiktheoretische Grundwissen.

Experten des polnischen Musikrates warnten jetzt den Kultusminister: in den polnischen Schulen gebe es eine Degradierung des Musikunterrichts. Der Kultusminister plant nun 8 Millionen Zloty für die Ausstattung der Musikarchive an polnischen Schulen bereitzustellen. Polnische Schüler dürften den Namen Frederik Chopin nicht nur mit einem hochprozentigen Trunk assoziieren, warnen Experten. Diesen ehrwürdigen Namen hat sich nämlich auch ein Wodkahersteller zu Nutzen gemacht.

ps

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