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Deutsche verwenden bewusst den Begriff "polnische Konzentrationslager"

PR dla Zagranicy
Kamila Lutostańska Kamila Lutostańska 09.11.2017 14:20
Behaupten Teilnehmer einer Konferenz, die vom polnischen Institut für Nationales Gedächtnis organisiert wurde.
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Polskie Radio: Deutsche verwenden bewusst den Begriff "polnische Konzentrationslager"

Die Deutschen weisen bewusst die Erinnerung an ihre Konzentrationslager von sich, behaupten Teilnehmer einer Konferenz, die vom polnischen Institut für Nationales Gedächtnis und dem Auswärtigen Amt für Rechtsanwälte, Historiker und Journalisten organisiert wurde.

Anwesende Historiker argumentierten, dass der Begriff "polnische Konzentrationslager" nur sehr selten aus Nachlässigkeit verwendet wird, häufiger sei es absichtliche Manipulation. Immer häufiger wird die Frage gestellt: "Hat sich Polen schon mit dem Holocaust befasst?" Einige polnische Historiker weisen darauf hin, dass die Deutschen ihre Verbrechen nicht leugnen, aber gleichzeitig ihre Verantwortung verwischen, indem sie sagen, dass sie es ohne Esten, Ukrainer und Polen niemals geschafft hätten.

Der Vorsitzende der Assoziation Patria Nostra, Lech Obara, stellte fest, dass der Staat eine große Rolle zu spielen habe und dass Gerechtigkeit ein wichtiger Teil des Kampfes um historische Wahrheit sei. Das Polnische Auswärtige Amt hat in diesem Jahr schon mehr als vierzig Mal, in Zusammenhang mit dem Begriff „polnische Todeslager" in ausländischen Medien, interveniert.

Das Ziel der Konferenz ist es, die Ergebnisse der bisherigen Aktivitäten des Vereins Patria Nostra weiter auszudehnen und eine Rechtsprechung und Doktrin im Rahmen der rechtlichen Maßnahmen zu erarbeiten, die dem Auftreten von fälschlichen Begriffen wie "Polnisches Konzentrationslager", "Polnisches Vernichtungslager" und ähnliches zuvorkommen. Das Auftreten solcher Begriffe sei in ausländischen Medien, insbesondere in den deutschen Medien, weit verbreitet.

Rzeczpospolita: Gestohlener „Tanz der Schwerter“ auf Londoner Auktion wiedergefunden

Die Abteilung für Kriegsverluste im Ministerium für Kultur und nationales Erbe (MKiDN) hat Maßnahmen ergriffen, um das Gemälde von Henryk Siemiradzki "Tanz der Schwerter" aus einer Versteigerung in London zurückzuziehen.

Das Blatt Rzeczpospolita berichtet, dass ein Meisterwerk, das zu polnischen Kriegsverlusten gezählt wird, in London versteigert wurde und im Katalog des Auktionshauses Sotheby's unter den Werken der russischen Kunst gefunden wurde, deren Verkauf für den 28. November geplant ist. Die Auktionsversion ist identisch mit der Version des Gemäldes, das vom MKiDN unter Kriegsverlusten aufgelistet wurde.

Die zuständige Abteilung des Ministeriums will das Schicksal des Gemäldes nach dem Krieg untersuchen und hat Schritte unternommen, um es aus dem Verkauf zurückzuziehen. Das Auktionshaus Sotheby's kooperiert hierbei mit dem polnischen Kulturministerium.

Henryk Siemiradzki (1843-1902) war ein Akademievertreter in der polnischen Malerei und Mitglied vieler europäischer Kunstakademien. Sein ganzes Leben lang war er Pole, obwohl ihm von manchen eine russische Nationalität zugeschrieben wurde. In seinen Werken befasste er sich hauptsächlich mit antiken und christlichen Themen. Es gibt vier bekannte Versionen des "Tanz der Schwerter".

Zum letzten Mal wurde das Kunstwerk im Sommer 1939 in Warschau in einer Kunstgalerie ausgestellt. In den letzten fünf Jahren wurden dank der Bemühungen des Kulturministeriums mehr als 340 wertvolle Kunstobjekte aus Polen in Deutschland, Österreich, den Vereinigten Staaten und Großbritannien wiedergefunden.

Wprost: Überreste eines altertümlichen Tempels gefunden

In Westpommern wurden Reste eines riesigen Tempels, der 120m im Durchmesser hat und auf siebentausend Jahre datiert wird, entdeckt. In dem Gebäude wurde die Erinnerung an Ahnen geehrt, Hochzeiten und die Tagundnachtgleiche gefeiert, sagen Archäologen.

Nach Angaben der Forscher der Abteilung für Archäologie an der Universität in Stetin ist es die komplexeste Konstruktion dieser Art, die in Polen bisher bekannt war. Das Gebäude befindet sich auf dem höchsten Punkt in der Gegend. Nach Ansicht der Forscher muss das Tempelgebäude schon von weitem sichtbar gewesen sein, zumal das Gebäude die Landschaft überragt. Der Wert des Standorts wird auch heute geschätzt - neben dem Tempel befindet sich heute ein Telekommunikationsmast.

Bis jetzt sind nur drei ähnliche Strukturen in Polen entdeckt worden. Alle, einschließlich der neu entdeckten, wurden um das Jahr 4800 bis 4600 vor Christus errichtet. Keine dieser in Polen gefundenen Bauten wurde jedoch in einem solchen Ausmaß ausgegraben. Archäologen weisen darauf hin, dass dies erst der Anfang einer gewaltigen Arbeit ist.

Bis jetzt wurden in Europa ungefähr 130 solcher Strukturen gefunden, davon ein Drittel in Österreich. Der Rest wurde im heutigen Ungarn, der Slowakei, Tschechien und Deutschland entdeckt.

Piotr Siemiński

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