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Polen und Dänemark planen Konkurrenz für Nord-Stream 2-Pipeline

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 07.06.2017 12:36
Die Nord-Stream2-Pipeline sorgt in Polen für große Verunsicherung und Kritik.
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Gazeta Wyborcza: Polen und Dänemark planen Konkurrenz für Nord-Stream 2-Pipeline

Die Nord-Stream 2-Pipeline sorgt in Polen weiterhin für große Verunsicherung und Kritik. Die Ostseepipeline, durch die russisches Erdgas nach Deutschland transportiert wird, untergräbt nach Ansicht vieler polnischer Politiker die Energiesicherheit Polens.

Wie die Tageszeitung Gazeta Wyborcza heute berichtet, nimmt daher das Projekt einer alternativen Pipeline durch die Ostsee immer konkretere Formen an. Bis zum Jahr 2022 solle durch die sogenannte „Baltic Pipe“ Erdgas von Norwegen nach Polen fließen. Die staatlichen Gaskonzerne in Polen und Dänemark würden derzeit Angebote von Unternehmen einholen, die Interesse daran haben, Gas über die neue Pipeline zu transportieren. Wenn bis Ende Juli genügend Angebote eingehen, so bedeute dies den Startschuss für die Investition.

Die Pläne sehen vor, dass die neue Pipeline ein Transportvolumen von bis zu 10 Milliarden Kubikmetern jährlich haben wird. Neue Pipelines mit einer Gesamtlänge von rund 600 Kilometer sollen dafür verlegt werden, allein die Verbindung zwischen Dänemark und Polen durch die Ostsee werde rund 260 Kilometer lang sein. Die Kosten für das Projekt werden auf knapp über zwei Milliarden Euro geschätzt. Polen und Dänemark können versuchen, einen Teil der Kosten über EU-Fördermittel zu finanzieren, so die Gazeza Wyborcza.

Rzeczpospolita: Steuerflucht von Unternehmen soll bekämpft werden

Über 70 Staaten wollen heute in Paris eine Konvention unterschreiben, die Steuervermeidung durch Unternehmen bekämpfen soll. Unter den Unterzeichnern wird auch der Wirtschaftsminister Polens, Mateusz Morawiecki sein, wie die Zeitung Rzeczpospolita in ihrer heutigen Ausgabe berichtet.

Konkret gehe es darum, die sogenannte „aggressive Steueroptimierung“ von internationalen Unternehmen zu bekämpfen. Dabei werden die Gewinne gezielt zwischen den Tochterunternehmen in verschiedenen Ländern verschoben, um die Steuerlast auf ein Minimum zu senken.

Die Unterzeichnung der Konvention sei ohne Beispiel. Vorher habe es höchstens bilaterale Abkommen zur Bekämpfung der Steuervermeidung gegeben. Jetzt wollen 74 Staaten gemeinsam gegen die Praxis vorgehen.

Polen habe bei der Ausarbeitung dieser Initiative eine führende Rolle gespielt, zitiert die Rzeczpospolita den Wirtschaftsminister Morawiecki. Einfache Bürger haben wenig zu befürchten. Es gehe vor allem darum Unternehmen zu zwingen, Steuern auch tatsächlich dort zu zahlen, wo sie ihre Umsätze und Gewinne erwirtschaften, lesen wir in der Zeitung.

Rzeczpospolita: Städte kümmern sich um Radfahrer

Polen wird fahrradfreundlicher – auch darüber berichtet heute die Rzeczpospolita. Immer mehr polnische Städte würden Investitionen durchführen, die Radlern das Leben erleichtern sollen. So gebe es seit kurzem in Gdańsk einen speziellen Bus, der bis zu 800 Radfahrer täglich durch einen sonst nur für Autos befahrbaren Tunnel transportiert.

In Wrocław können sich Radler bald über einen Ausbau der beidseitigen Fahrradwege freuen, und am Krakauer Hauptbahnhof soll bald ein moderner, mehrstöckiger Fahrradparkplatz entstehen. Das seien nur einige der zahlreichen Beispiele, so die Rzeczpospolita.

Nachdem Fahrradfahrer in Polen jahrelang vernachlässigt wurden, scheint es jetzt einen regelrechten Investitionsboom zu geben. Auch die polnische Hauptstadt zieht mit. In Warschau seien in den letzten Jahren neue Fahrradwege mit einer Gesamtlänge von 290 Kilometer entstanden, das gesamte Netz habe bereits eine Länge von fast 500 Kilometern. Immer mehr Städte setzen auch auf ein dichtes Netz von öffentlichen Punkten für Leihfahrräder, so die Rzeczpospolita.

Filip Żuchowski

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