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Buchtipp: "Muslime und andere Deutsche" von Piotr Buras

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Administrator Administrator 18.10.2011 14:00
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Wie kann der Wohlstand bewahrt werden, wenn immer mehr Menschen unter die Armutsgrenze rutschen, wie können Ausländer integriert werden? Und gibt es überhaupt noch den klassischen Deutschen angesichts der wachsenden Zahl von Emigranten?

Deutschland wird immer normaler. So könnte man die Quintessenz des neuen Buches des Deutschlandkenners Piotr Buras beschreiben. "Muslime und andere Deutsche" heißt es und ist eine Art Bestandsaufnahme der aktuellen Identitätsdebatten in Deutschland. Buras hat dazu unzählige Zeitungsartikel ausgewertet, mit Wissenschaftlern und Intellektuellen gesprochen und natürlich sehr viel beobachtet. Und dabei ist ihm aufgefallen, dass die Diskussionen, die in Deutschland geführt werden, genauso gut auch in anderen Ländern Europas stattfinden könnten. Die Probleme sind keine typisch deutschen. Zum Beispiel: Wie kann der Wohlstand bewahrt werden, wenn immer mehr Menschen unter die Armutsgrenze rutschen, wie können Ausländer integriert werden? Und gibt es überhaupt noch den klassischen Deutschen angesichts der wachsenden Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund, wie es so schön in politisch korrektem Deutsch heißt?

All diese Fragen hat Buras versucht, seinem polnischen Publikum näherzubringen, das die beschriebenen Probleme in der Art ja nicht kennt. Auch der Streit um Thilo Sarrazin und seine provokanten Thesen in seinem Werk "Deutschland schafft sich ab" dürfen natürlich in solch einer Betrachtung nicht fehlen. Bemerkenswert an dem Buch ist, dass es sich als eines der ganz wenigen auf dem polnischen Markt einmal nicht mit der deutschen Nazi-Vergangenheit beschäftigt, findet meine Kollegin Elisabeth Lehmann. Sie hat mit Piotr Buras über seine Deutschland-Studie gesprochen.

tags: interview, kultur
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