Durchstich der Frischen Nehrung soll bald beginnen

Polen baut einen Kanal durch die Frische Nehrung, damit Schiffe von und nach Elbląg/Elbing nicht mehr durch russisches Gewässer fahren müssen. Der Bau des Kanals soll Ende 2018 beginnen, sagte der Minister für Meereswirtschaft und Binnenschifffahrt Marek Gróbarczyk in einem Gespräch mit dem öffentlichen Fernsehsender TVP Info.

„Mit einem Teil der Arbeiten können wir schon früher anfangen, deswegen bereiten wir eine Überraschung für den 16. Oktober vor“, betonte Gróbarczyk.

Geht es nach dem Chef der Regierungspartei, Jarosław Kaczyński, sei die Investition wirtschaftlich wichtig, aber auch als Demonstration der polnischen Souveränität.

„Dieser Durchstich ist ökonomisch wichtig für Elbląg und die ganze Region. Aber er ist auch eine Demonstration der polnischen Souveränität, ein Zeichen dafür, dass die Zeiten, in denen die Russen uns diktierten, was wir auf unserem Territorium können und was nicht, vorbei sind“, so Kaczyński.

Laut dem Politiker, seien alle Formalitäten in Bezug auf das Projekt inzwischen geregelt. Ökologische Bedenken von Seiten Russlands in Bezug auf die Investition würden ihn nicht wundern, so der PiS-Chef. Schließlich würde sie die Unabhängigkeit Polens von seinem östlichen Nachbarn vergrößern. „An dieser Stelle“, so Kaczyński, „würde ich nur gerne Nord Stream 1 und Nord Stream 2 erwähnen. Na, das ist ein enormer Eingriff in die ökologische Sicherheit der Ostsee. Hier dagegen gibt es kein Risiko", so der Politiker.

Hintergrund: Die Frische Nehrung ist eine schmale Landzunge von rund 70 km Länge und einigen hundert Metern Breite, die in nordöstlicher Richtung verläuft und das Frische Haff von der offenen Ostsee abtrennt. Quer über die Frische Nehrung verläuft die Grenze zwischen Polen und Russland.

IAR/jc/adn