Logo Polskiego Radia
Print

Maas schlägt Wiederbelebung des "Weimarer Dreiecks" vor

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 17.03.2018 08:47
Deutschland will Polen eng in Gespräche über Europas Zukunft einbinden.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sucht in der Debatte um eine Reform der Europäischen Union die enge Abstimmung mit Polen. Bei seinem Antrittsbesuch in Warschau schlug Maas am Freitag eine Wiederbelebung des "Weimarer Dreiecks" aus Polen, Deutschland und Frankreich vor.

Das "Weimarer Dreieck" wäre "ein gutes Symbol", um zu zeigen, "dass diese Diskussion nicht nur zwischen Deutschland und Frankreich geführt wird, sondern auch mit den östlichen Ländern in Europa", sagte Maas nach einem Treffen mit Polens Außenminister Jacek Czaputowicz.

Das "Weimarer Dreieck" war 1991 von den Außenministern der drei Länder als loses Beratungsforum ins Leben gerufen worden. Es folgten mehrere Treffen auf Ministerebene. Seit dem Antritt der rechtskonservativen Regierung in Warschau 2015 hat es allerdings kein solches Treffen mehr gegeben.

Er wäre "sehr dankbar", wenn sich die Diskussion über die Zukunft Europas "auch in diesem Format niederschlagen könnte", sagte Maas nun in Warschau.

Der Bundesaußenminister betonte bei seinem Antrittsbesuch den hohen Stellenwert der deutsch-polnischen Beziehungen. "Deutschland und Polen sind trotz manchmal unterschiedlicher Perspektiven unersetzliche Nachbarn und Freunde", sagte er. Entstanden seien enge Beziehungen, "die wir fortführen und ausbauen müssen".

Maas erinnerte auch an die "grausamen Verbrechen, mit denen Deutsche Polen und Europa überzogen haben". Er habe in Warschau "gelernt, dass viele Dinge, die sich aus unserer Vergangenheit ergeben, immer noch sehr emotionale Themen in Polen sind", sagte Maas.

Polen war nach Frankreich das zweite Land, das Maas als Bundesaußenminister besucht hat. Neben seinem Kollegen Czaputowicz traf er in Warschau auch Präsident Andrzej Duda und Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Am Montag wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Warschau reisen.

tags:
Print
Copyright © Polskie Radio S.A