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Untersuchungskommission spricht von einem Anschlag

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 20.01.2018 10:21
Eine angebliche Bombenexplosion habe die Regierungsmaschine zum Absturz gebracht, meinen einige Experten.
Neun Jahre nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine in Russland fordert Warschau die Rückgabe des Flugzeugwracks. Neun Jahre nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine in Russland fordert Warschau die Rückgabe des Flugzeugwracks. Wikimedia Commons/Bartosz Staszewski/CC BY-SA 2.5

„Es war kein Unfall, es war ein Anschlag”, sagte Wiesław Binienda, ein Ingenieurprofessor und Mitglied der Untersuchungskommission zur Aufklärung der Smoleńsk-Katastrophe. Eine Bombenexplosion brachte das Flugzeug zum Absturz, betonte er im Fernsehsender TV Republika am Freitag.

Biniendas Worte bestätigte auch der internationale Experte Frank Taylor. Ihm zufolge wurde eine Bombe am linken Flügel der Tupolev-154 platziert worden. Das eine Birke den linken Flügel zerstört haben soll, bezeichnete Taylor als Unsinn. Der Schaden kann nur durch eine Explosion erklärt werden, so Taylor.

Im April soll der Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Smoleńsk-Katastrophe einen Endbericht vorstellen. Nach bisherigen Untersuchungen führte ein Pilotenfehler im Nebel zu dem Absturz am 10. April 2010.

Anderer Meinung ist die seit zwei Jahren funktionierende Kommission, die im Auftrag der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) arbeitet. Laut ihr wurde auf die Regierungsmaschine des damaligen Präsidenten Lech Kaczyński ein Anschlag verübt worden. Die Kommission spricht von einer Explosion an Bord. Der vollständige Bericht soll im Frühjahr vorgelegt werden.

Es gebe keinerlei Hinweise auf eine Explosion, bekräftigte dagegen das staatliche Ermittlungskomitee Russlands in Moskau. Diese These sei damals als erste geprüft und widerlegt worden. Auch internationale Luftfahrtexperten seien zu diesem Schluss gekommen.

Bei dem Absturz am 10. April 2010 waren 96 Menschen getötet worden, darunter Präsident Lech Kaczyński. Die Delegation war auf dem Weg nach Katyń, um der Opfer eines sowjetischen Massakers an polnischen Offizieren im Zweiten Weltkrieg zu gedenken.

tv republika/iar/pap

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