Logo Polskiego Radia
Print

Polen stoppt Abholzung im Białowieża-Urwald

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 19.01.2018 10:59
"Wir werden die Anweisung des Europäischen Gerichtshofs respektieren“, sagte der neue Umweltminister.
wikipedia.orgwikipedia.org

Polen hat die umstrittene Abholzung im Białowieża-Urwald gestoppt. Das bestätigte am Donnerstag der neue Umweltminister Henryk Kowalczyk. „Wir werden die Anweisung des Europäischen Gerichtshofs respektieren“, sagte der Minister.

Seit März 2016 wurden in Białowieża Bäume gefällt, unter dem Vorwand, das in dem Wald eine Borkenkäferplage herrscht. Der ehemalige Umweltminister Jan Szyszko sprach von einer „Schutzmaßnahme“. Anders sahen es zahlreiche Umweltorganisationen, die seit Monaten gegen die Rodung protestierten. Auch der Europäische Gerichtshof (EuGH) war der Meinung, dass die Abholzung ein illegaler Eingriff in das naturgeschützte Areal war und ordnete Ende Juli 2017 einen sofortigen Stopp der Abholzung an.

Białowieża gilt als einer der letzten großen Urwälder Europas. Polens Regierung hatte 2016 beschlossen, eine Verdreifachung der bisher zugestandenen Abholzung zu erlauben. Dies galt auch für Gebiete, die bisher vor Eingriffen jeglicher Art geschützt waren.

Der Wald von Białowieża erstreckt sich über 150.000 Hektar entlang der Grenze zwischen Polen und Weißrussland. Ein Teil des Waldes ist Schutzgebiet und zählt zum Weltnaturerbe (Unesco). Menschliche Eingriffe sind dort nur sehr eingeschränkt erlaubt, Besucher dürfen sich nur auf bestimmten Routen bewegen.

iar

tags:
Print
Copyright © Polskie Radio S.A