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Trotz EU-Sanktionen macht Deutschland mit Russland Gas-Geschäfte

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 26.06.2017 14:44
Deutschland führt enge Gespräche mit Russland.
Wikipedia.org/CC BY 4.0

Die Clean Energy Wire Organisation hat eine Reise für Journalisten organisiert, die dem deutschen Gassektor und seiner Bedeutung für die Energieumwandlung gewidmet war. Während des Besuchs im Bundesumweltministerium äußerte ein Vertreter des Ministeriums eine These über das umstrittene Nord Stream 2 Projekt.

Einer der Journalisten stellte die Frage, warum Deutschland in ein Projekt investiert, das eine Gaskapazität von 55 Mrd. m3 pro Jahr vorsieht, wenn die Regierung gleichzeitig beabsichtigt zukünftig auf fossile Brennstoffe zu verzichten.

- Deutschland muss nicht das einzige Land sein, dass Interesse am Nord Stream 2 hat. Auch andere Länder könnten dieses Gas benötigen. Ich kenne allerdings nicht alle ökonomischen Voraussetzungen für das Projekt - sagte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt.

- Wir führen enge Gespräche mit Russland. Die Energiepolitik ist einer der Bereiche, den wir auf vielerlei Weise überbrückt haben, um trotz der Sanktionen eine Zusammenarbeit aufrecht zu erhalten - antwortete der deutsche Beamte.

Nord Stream 2

Die erste Gaspipeline, die von Russland nach Deutschland durch die Ostsee führt - Nord Stream, wurde im Jahr 2012 in Betrieb genommen. Die Kapazität beträgt 55 Milliarden m3 pro Jahr. Nach dem Bau der zweiten Gaspipeline durch die Ostsee, würden an die deutsche Küste 110 Mrd. m3 russisches Gas geschickt werden. Das Nord Stream 2 Projekt könnte der Entwicklung eines alternativen Marktes in der Region schaden und den potenziellen Wettbewerb in Form von Lieferungen aus neuen, nicht-russischen Quellen gefährden. Darüber hinaus könnte das Projekt Polen und der Ukraine schaden, indem beide Länder ihre Rolle als Transitländer für die Treibstofflieferungen aus Russland verlieren würden.

biznesalert.pl/ps

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