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Polen droht Verfahren wegen Białowieża-Urwald

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 09.06.2017 11:00
Die EU-Kommission erwägt, ein Verfahren gegen Polen wegen Plänen zur Ausweitung des Holzeinschlags in dem Białowieża-Nationalpark aufzunehmen.
Beata Krowicka/PR

Die EU-Kommission erwägt, ein Verfahren gegen Polen wegen Plänen zur Ausweitung des Holzeinschlags in dem Białowieża-Nationalpark aufzunehmen. Laut dem polnischen Umweltminister Jan Szyszko haben die stärkeren Eingriffe in den Urwald mit der Ausbreitung des Borenkäfers zu tun. „Wir wollen damit die Ausbreitung dieses Schädlings verhindern“, argumentieren polnische Behörden.

Experten der EU-Kommission seien jedoch der Ansicht, dass die von Polen vorgesehenen Schritte eine Gefahr für das Natura 2000-Schutzgebiet darstellten.

Ursprünglich sollten im Zeitraum zwischen 2012 und 2021 etwa 63.000 Kubikmeter abgeholzt werden - dieses Volumen ist aber bereits jetzt fast erreicht. Deshalb plant die Regierung nun eine Verdopplung der Abholzung.

Umweltschützer fürchten, dass die Regierung den Käfer nur als Vorwand nimmt, um mehr Holz verkaufen zu können. Sieben Organisationen, darunter Greenpeace und der WWF, protestieren seit Tagen gegen die Abholzung.

Der Białowieża Urwald an der Grenze zu Weißrussland ist der einzige Wald in Europa, der seit 8 Tausend Jahren in unverändertem Zustand erhalten geblieben ist.

iar/jc

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