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Kaczyński: Widerstand gegen zwei Geschwindigkeiten

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 20.03.2017 15:17
Der Chef der Regierungspartei PiS, Jarosław Kaczyński, hat entschlossenen Widerstand gegen ein Europa der zwei Geschwindigkeiten angekündigt
Jarosław KaczyńskiJarosław KaczyńskiFoto: PAP/Jakub Kamiński

Wenige Tage vor dem Jubiläumsgipfel der Europäischen Union hat der einflussreiche Chef der polnischen Regierungspartei PiS, Jarosław Kaczyński, entschlossenen Widerstand gegen ein Europa der zwei Geschwindigkeiten angekündigt, wie es etwa von der Bundesregierung befürwortet wird.

"Wir müssen uns mit all unserer Macht dagegen stellen", wurde Kaczyński am Montag von dem Magazin "wSieci" zitiert.

Deutschland warf er eine Politik gegen Polens Interessen vor. "Wir können keinerlei Erklärung über ein Europa der zwei Geschwindigkeiten akzeptieren", sagte Kaczyński in dem Interview. Wenn einige EU-Länder wie Deutschland und Frankreich die europäische Integration weiter vorantrieben, während die anderen den Status quo beibehielten, würde Polen "entweder aus der EU gedrängt oder zum Mitglied einer schlechteren Kategorie degradiert".

Ein Europa der zwei Geschwindigkeiten bedeute aus seiner Sicht, "dass das Geld im Westen konzentriert wird, unter anderem weil Deutschland mehr wird zahlen müssen, um die Schulden in der Eurozone zu begleichen". Außerdem würden mehr Gelder in die Innovation in den "älteren Ländern" der EU fließen, was wiederum für Polen "bedeutende Verluste" bedeute.

Polen ist die größte Volkswirtschaft in Mitteleuropa. Als eines von neun der 28 EU-Staaten gehört es allerdings nicht der Währungsunion an. Es fürchtet daher, abgehängt zu werden, wenn die Eurozone die Integration auf eigene Faust vorantreibt.

Am kommenden Samstag findet in Rom der EU-Gipfel zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge statt, die den Grundstein für die heutige EU legten. Dabei wollen die Mitgliedstaaten über eine Neuausrichtung der EU angesichts des bevorstehenden Austritts Großbritanniens beraten.

afp/jc

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