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Massendeportationen nach Sibirien: 79. Jahrestag

PR dla Zagranicy
Izabela Wiertel 04.02.2019 09:00
Am 10. Februar 1940 begannen Vertreibungen der polnischen Bevölkerung aus den östlichen Gebieten der Zweiten Republik.
Am 10. Februar 1940, in den östlichen Gebieten der Zweiten Polnischen Republik, begannen die Massendeportationen der polnischen Bevölkerung in Richtung Sibirien.Am 10. Februar 1940, in den östlichen Gebieten der Zweiten Polnischen Republik, begannen die Massendeportationen der polnischen Bevölkerung in Richtung Sibirien.Agencja/FORUM

Am 10. Februar 1940, in den östlichen Gebieten der Zweiten Polnischen Republik, begannen die Massendeportationen der polnischen Bevölkerung in Richtung Sibirien.

"Um 4-5 Uhr in der Früh wurde an die Tür geklopft und befohlen, sich auf die Reise in eine andere Region zu machen. Die Menschen hatten keine Ahnung, was das bedeutet und was mit ihnen passieren wird. Sie hatten eine halbe oder eine Stunde Zeit, um zu packen", beschreibt Aneta Hoffman von der Stiftung „Grenzland der Geschichte“ die Zustände.

Zu weiteren Deportationen durch die sowjetische Geheimpolizei NKWD kam es noch im April und Juni 1940 sowie Ende Mai 1941. Auf diese Weise wurden insgesamt, nach Schätzungen des polnischen Sibirier-Verbandes, 1.350.000 Polen vertrieben davon rund 250 Tausend polnische Soldaten, darunter 18 Tausend Offiziere. Die meisten Offiziere wurden auf Stalins Befehl im Frühling 1940, unter anderem in Katyń, ermordet.

Wiedergutmachung gegenüber sibirischen Deportierten

Ende 2018 hat die polnische Regierung beschlossen, allen sibirischen Deportierten eine Wiedergutmachung in Höhe von ca. 50 Euro für jeden Exil-Monat auszuzahlen. Nach Angaben der Vereinigung der Sibirier soll das Gesetz rund 20 Tausend einst deportierter Polen umfassen.

Nach Angaben von dem konservativen Blatt "Nasz Dziennik" wurden während der Arbeit an der Höhe der Entschädigung verschiedene Optionen in Betracht gezogen - ca. 50 Euro, ca. 75 Euro Euro und ca. 100 Euro für einen Monat in Exil. "Wir haben entschieden, dass wir uns mit weniger einverstanden erklären. Wichtiger ist, dass die Angelegenheit gelöst wird", sagt der Vizepräsident des Hauptvorstandes der Sibirischen Vereinigung, Mieczysław Pogodziński, für das Blatt.

Viele Sibirier leben derzeit mit niedrigen Renten. Darüber hinaus haben einige von ihnen Probleme, eine Rente wegen Invalidität im Krieg zu erhalten, da die Sozialversicherungsbeamten keine medizinischen Gutachten zu den direkten Auswirkungen der Deportation auf die Gesundheit der Sibirier in Erwägung ziehen.

iar/jc

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